Bei der Neuraltherapie wird ein Medikament (Procain) in die Nähe von Nervenzellen gespritzt. Dadurch wird versucht, das vegetative Nervensystem so zu beeinflussen, dass die Selbstheilung des Körpers angeregt wird.
Zuerst wird durch eine genaue Erhebung der Krankengeschichte und die sorgfältige körperliche Untersuchung gesucht, welche Funktionsstörungen an allen möglichen anderen Organen die eigentliche Ursache für die aktuelle Haupterkrankung sein könnten.
Danach wird das Lokalanästhetikum Procain gespritzt. Es wird eine sehr feine Nadel für die empfindliche Haut verwendet. Die Neuraltherapie wird in erster Linie an der Stelle angewendet, wo der Schmerz oder die Funktionsstörung auftritt. Neben der Haut können gezielt bestimmte Nerven, Gelenk oder Organe wie Herz und Lunge über Ganglien mitbehandelt werden. Ganglien sind Schaltstellen, welche die Funktion von Organen oder Körperregionen steuern.
Bei akuten und einfachen Störungen können 1 bis 4 Behandlungen genügen. Bei chronischen und komplexen Krankheitsbildern sind durchschnittlich 8 Behandlungen zur Besserung oder Abheilung zu erwarten. Wie bei schulmedizinischen Behandlungen können Rückfälle auftreten. Dann kann eine erneute Anwendung erforderlich sein.
Besonders geeignet ist die Neuraltherapie bei chronischen Beschwerden wie zum Beispiel Kopfschmerzen/Migräne, Gesichtsschmerzen, Schulterschmerzen, Nervenschmerzen, Armschmerzen, Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, Entzündungen, eventuell Tinnitus.
Die Neuraltherapie darf nicht oder nur eingeschränkt eingesetzt werden, wenn jemand bestimmte Blutverdünner nehmen muss oder eine Allergie auf ein Lokalanästhetikum bekannt ist.
Weitere Information finden Sie auch unter http://www.santh.ch.